Die Technikgruppe der 8. Klasse an der Mittelschule Merching leistet mit dem Bund Naturschutz, der Gemeinde und drei Fachlehrer-Anwärtern ihren Beitrag zum Umweltschutz.

Der Technikraum muss heute auf die elf Schülerinnen und Schüler vergeblich warten: Spaten, schweres Werkzeug und zwölf schöne, junge Bäume locken an diesem hellen Novembertag die Technikklasse der 8. Jahrgangsstufe der Mittelschule Merching nach draußen. Mit dabei ein erfahrenes Team vom Bund Naturschutz um Günter Paa, drei Männer vom Bauhof Merching, die Nachwuchsfachlehrer Nico Weinhold, Paul Matthes und Tim Schweiger und ihre Lehrerin Michaela Meesmann.

Die Baumsorten Ahorn, Eberesche, Kornelkirsche, Hainbuche und Elsbeere werden nun die Fluren Merchings am Rand des Gewerbegebiets „Am Lerchenberg“ bereichern. Aus der Aktion ist ein richtiges Team zusammengewachsen: Der Bund Naturschutz hilft nicht nur beim Pflanzen, sondern übernimmt auch die Kosten für die Bäume, die Gemeinde Merching übernimmt die Stützpfähle und steht mit dem Bauhof für diese Aktion bereit – die Schülerinnen und Schüler übernehmen mit ihrer Lehrerin die Patenschaft und werden die Bäume übers Jahr betreuen.

Schülerin Tina bringt mit Fachlehreranwärter Nico Weinhold ihr selbst gefertigtes Namensschild an einem Pflock bei ihrem Baum an.

Foto: Christina Riedmann-Pooch

Projekt wird Aktion der Umweltschule

Auf Anregung von Günter Paa soll auch ein Baumtagebuch geführt werden, erzählt Michaela Meesmann. Da sich jedes Kind einen Baum aussuchen durfte, den es betreuen will, hatte sie aber noch eine andere Aktion vorbereitet: Im Vorfeld individualisierten die Jugendlichen Namensschilder. Das beinhaltete das Individualisieren eines Blechstreifens mit Formveränderung, Schleifen und Polieren sowie das Einschlagen der Buchstaben. So habe sie die Metallarbeit aus dem Lehrplan auch perfekt mit der Pflanzaktion verbinden können. Im Vorfeld hat sie auch Marmelade gekocht, die gemeinsam verspeist wird: Denn die Früchte der Kornelkirsche und Eberesche lassen sich dazu verarbeiten und sind dann essbar. So wird das Projekt auch eine tolle Aktion im Rahmen der Umweltschule.Während Günter Paa schon die Bastmatten an die Bäume anbringt, um sie vor Frost, UV-Schäden und Wildverbiss zu schützen, schlägt Elias in seiner 3er-Pflanzgruppe noch die letzten Pflöcke ein. Mit dem schweren Werkzeug zu hantieren, zu graben und dadurch einmal so richtig an seine Grenzen zu kommen, das hat ihm am meisten Spaß gemacht, verrät er. Elias hat die Patenschaft für einen Ahorn übernommen, weil er die Blattform besonders schön findet. Mitschülerin Tina hat sich dagegen für die Kornelkirsche entschieden – weil diese auch essbar ist. Sie bereitet gerade gemeinsam mit Nico Weinhold das Anbringen des Namensschildes an den Pflock vor. Ihr hat die Metallarbeit im Vorfeld sehr gut gefallen – das präzise Arbeiten mit Metall könne sie sich sogar beruflich vorstellen, vielleicht als Goldschmiedin, meint sie.

Michaela Meesmann freut sich, als die Schülerinnen und Schüler beim Gießen ganz von selbst ihren eigenen Baum wählen – die erste Bindung sei schon da, lacht sie. Und die soll noch vertieft werden. Wenn die Gruppe wieder zurück zu den Bäumen kommt, wartet vorher noch ordentlich Recherchearbeit auf jeden einzelnen: Jeder soll seine Paten-Baumart den anderen vorstellen.